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Oktober

1. Oktober 2000
Das Licht des Oktoberfestes erhellt die Wolkendecke. Sieben Kamine kann ich zählen. Schwarze Stelen, die in den scheinenden Nachthimmel ragen. Was haben die Geister auf sie geschrieben? Wer wird es lesen? Der Kaminkehrer erklimmt sie nur bei Tage. Wer ihn sehen will muss freilich Jahre warten. In der Zeit da ich hier wohne, habe ich ihn zweimal auf einem Kamin gesehen. Leine geben, Leine holen. Die Steine hat er nicht gelesen.

Noch zwei Tage wird die Nacht über dem Dach scheinen. Dann ist das Fest vorbei, und der Auswurf wird in die Gullys zurückgespült werden.

2. Oktober 2000
Vormittag. Für mich ein seltener Blick auf die andere Seite. Vernebelter Himmel, für überraschende Strichregen gut. Das Kupferdach heute in Bleigrau. Die Fassade milchig. Lehmige Ziegel links, karamell der quergefurchte Putz rechts. Vorhangspalt hier, Yucca und blaue Schale darüber, Gliederpuppe und Kelche bei den Unscheinbaren. Ein dunkel behaarter Kopf streicht für einen Augenblick in der Zimmertiefe entlang des Fensterbords, und auch der Leblose zeigt sich kurz in seiner linken Gaube, kippt das Fenster.

Eine fette alte Taube sitzt seit zwei Tagen auf dem Fenstersims über dem Parterre. Sie wird das alte Nest nicht beziehen.

Die Stadt riecht und tönt nach Feiertag. Die Tür der Kleidermacherin steht offen, der Laden ist leer. Durch die Gasse rollt der Müllwagen. Doch auch das Tonnengeklapper verwischt die Feiertagsstimmung nicht.

3. Oktober 2000
Erdrückend beschauliche Feiertagsstimmung. Anheimelnde Gemütlichkeit versprühender Sprühregen. Grünendes Dach feucht beglänzt. Dunkle Fensterhöhlen, verschattete Fassade. Reifenrollen über feuchtes Kopfsteinpflaster.

Es klingt lauter, als wenn der Stein trocken ist. Dabei müsste es doch umgekehrt sein, müsste trockener Stein die Profile eher zum Singen bringen.

Keine Bewegung gegenüber. Nur beim Schnauzer signalisiert das rückwärtige Küchenlicht, durch seine offene Zimmertür Bewegung. Wie um diesen Satz zu bestätigen erscheint er mit dem Rücken im Türrahmen, nestelt an seinem Hosenbund und dreht nach rechts ab. Seine Frau im dunklen Rock und weißen Leibchen ist kurz danach zu sehen, und lehnt die Türe an.

Nieselregen zwischen Nord und Süd wechselnd zieht einen feinen Schleier zwischen mir und der anderen Seite. Er fällt so langsam, beinahe schwebend, dass ich an Schnee denken muss. Ein wenig kälter und es wäre Pulverschnee.

Eisig glänzt der Zinkzylinder auf dem Kamin, der die Brandmauer zwischen beiden Häusern in den Himmel hinein verlängert.

4. Oktober 2000
Die Zeit drängt. Treffen hier, treffen dort. Texte die zum Stichtag beendet sein wollen. Pläne die Gestalt annehmen sollen. Gelder, die wütend verdrossen herbeigesehnt werden. Nichts von dem ist im Gegenüber. Da ist Ruhe, hundertjährige Ruhe. Bürgerliche Sattheit, die nur die Sorge kennt, wie man sich das Mehr noch bezahlen kann, wie man sich in der Fülle bescheiden soll. Von den Erschütterungen des letzten Krieges verschont sind die beiden Häuser Zeugen satter Gewalt.

Als der Schuster aus dem Nebenhaus auszog, versehrt durch einen Stromunfall, der ihm die Hand lähmte, gezeichnet von Krankheit, die ihn nur noch wenige Monate seiner Pension erwarten ließ, sprang ihn diese Gewalt an. Zuvor zeigte sie sich in Mieterhöhungen, jetzt in maßlosen Renovierungsforderungen. Die zuvor gepflegte Freundlichkeit zerbrach, an der Härte des Geldes, am Nehmen können, an der Armut des Besitzes, der nie genügt.

Unbewegt die Fassaden, die Fenster, jetzt bedrohliche Augen. Hier herrscht keine Eile, sondern leises, gewaltiges Mehren.

5. Oktober 2000
So grau wie der Himmel, so grau scheint heute die Gasse. Die Rote lässt die kalte Herbstluft in ihre Stube. Das Fenster ist zur Gardine hin geöffnet. Ein flaches Holz, zwischen Fensterrahmen und Fensterbord gesteckt, verhindert, das es zurückschlägt. Wo nur ihre Mutter ist? Sie fährt sie schon seit langem nicht mehr spazieren, mit ihrem minzgrünen metallic glänzenden Auto. Rothaarige Frauen lieben Grün. Mich lassen sie an Irland denken. Rote Haarschöpfe vor grünen Weiden, ihre Haut so blass wie die Wolle der Schafe. Doch die Haut der Roten gegenüber ist rosig, rostrot gesprenkelt.

Grünend die welkenden Blüten des Aaron gegenüber. Sie welken seit einem Monat. Ein dankbares Gewächs.

Schwaches Nieseln, als würden Wolken durch die Gasse streichen. Evangelische Frische und Stille liegt in der Luft.

6. Oktober 2000
Über dem Dach ist Nacht, kein Fest verwischt mehr die Dunkelheit. Und doch fehlt dem Nachthimmel seine gewohnte Schwärze. Ein Hauch von Rot liegt in ihm, lässt ihn schwarzviolett scheinen. Es sind die müden Lichter der Stadt, die sich in den tiefen Nebeln der Wolkendecke verfangen.

Die Nacht in dieser Stadt ist so düster wie der Himmel. Einmal zu Silvester saß ich mit Ruth auf dem Olympiaturm. Wir drehten uns viele Male durch das Panorama und es lohnte kaum, nach unten zu schauen. Das schwache Gelichter der Stadt unter uns verschwamm in der Dunkelheit, verwischte sich mit der Brache ringsherum. Dann, kurz vor Mitternacht, wurden die Lichter aufgedreht und für eine kurze Spanne hob sich die Stadt aus ihrer Düsternis.

Gegenüber müdes Licht beim Schnauzbärtigen und bei den Unscheinbaren. Düstere Gemütlichkeit. Die Laterne dazwischen spendet mehr Licht. Die Mücken, die sie sonst umtanzen, hat es verregnet.

7. Oktober 2000
Graue Regennacht taucht das Gegenüber in diffusen Schatten. Die Etage des Leblosen ist kaum auszumachen. Darunter die Etage der Roten nur erkennbar durch die hellen Gardinen. Geht sie schon so früh schlafen?

Die Neonschüssel über der Gasse funzelt stumpfes Licht. Darüber in rötlicher Düsternis die Gaube der Unscheinbaren. Die Puppe mit den Schnorcheln der Wasserpfeife ein lebender Schatten. Sie blickt hinaus in die Regennacht, auch wenn ich weiß, dass sie mir den Rücken zuwendet.

8. Oktober 2000
Wieso sieht man Kälte in der Luft? Weil man um sie weiß? Ich glaube nicht. Ich denke das Licht verändert sich in der Kälte. Es ist nach langem Regen ein sonniger Abend. Verblasene Regenwolken im Süden, Himmelblau und Schäfchenwölkchen im Norden. Und doch ist die Frische draußen mit dem Blick zu spüren. Mein Scheitel ist die Wetterschneide. Ihr entlang fliegen Flugzeuge gen Osten, um nach einer Schleife gegen den Wind zu landen.

Heute sah ich den Schnauzer vom Küchenfenster aus mit seiner Frau auf der Straße. Er trägt gar keinen Schnauzer. Klebt er ihn sich womöglich an, sobald er seine Schreibtischkanzel besteigt? Jetzt wirtschaftet seine Frau in der Küche. Es ist nur ein Ausschnitt den ich über das Blattgewucher des Arons hinweg von ihrer Küche sehe. Ein Boiler, ein Spülstein, vielleicht. Es ist mit dem Blick nicht auszumachen, was es ist. Aber von den Bewegungen der Frau her tippe ich auf eine Wasserstelle.

Ich könnte ja, mit dem Fernglas erkunden, was sich da hinter der geöffneten Tür zeigt. Doch ich halte es nicht für bedeutend, durch Schärfe zu verändern, was ich zu sehen glaube. Jetzt hat der Schnauzer die Küchentüre angelehnt. Ihr Türblatt scheint im Licht des Ganges orange.

Darüber blickt die Gliederpuppe in die dunkle Wohnung der Unscheinbaren.

9. Oktober 2000
Nacht. Das Gegenüber ohne Dach. Nur in einem Gaubenfenster der Lichtspiegel eines Studentenzimmers von meiner Seite. Nur die schwarzen Flächen der Kamine lassen den Himmel erahnen.

Zuvor glänzte Blaulicht durch die Gasse. Ein Löschzug stand vorm Haus, um einen Motorbrand zu löschen. Das Rumoren in der Gasse brachte Leben zu den Unscheinbaren. Ein kleines weißblondes Mädchen wurde auf die Fensterbank gehoben. Es war das erste Mal, dass ich das Kind sah. Wo sie ihr Püppchen die ganze Zeit über nur versteckten? Inzwischen herrscht wieder Dunkelheit bei ihnen. Durch das Zimmer der Studenten im ersten Stock strich das Blaulicht in sanften Wischern. Es war schön anzusehen, doch sie bemerkten es nicht; fügte sich wohl zu gut zum Flimmern des Fernsehers, in den sie zu zweit klotzten.

Während es im Dach dunkelt, hat der Schnauzer seine Stehlampe voll aufgedreht. Weißes Licht kegelt zur Decke. Ein klassizistischer Türsturz aus Stuck krönt seine geschlossene Zimmertüre. Sonst sehe ich ihn nur als schattiges Gebilde. Links im Fenster ein Regal. Ein Nippespokal in der oberen Etage, darunter ein Fernseher. Oder ist es eine Stereoanlage? Der Schnauzer im blauem Hemd, lümmelt auf der Couch, liest, kratzt sich im Schritt und beugt sich öfters fummelnd zur linken Ecke. Wahrscheinlich steht dort ein neues Gerät, das er in Betrieb setzen will. Er wird damit den lieben Abend lang beschäftigt sein.

Das Neonlicht in der Straßenmitte wird vom Schein aus seinem Zimmer überstrahlt. Ein weißblau gelblicher Fleck, gefüllt mit Mückenkadavern.

10. Oktober 2000
Regenwolken drehen von West nach Nord. Heller Tag, und doch muss elektrisches Licht gegen das Abenddunkel in der Wohnung aufgedreht werden. Blass die Farben des Gegenübers, sandiges Ocker der Ziegel, schmutziges Isabell zur rechten. Blauschwarz die Scheiben. Die Gardinen der Roten graublau.

Vor zwei Tagen sah ich sie ihren Wagen aus dem Hof fahren. Sie war in gewohnter Hektik. Ferner, gehetzter Blick, als gälte es, längst zu beenden, was noch nicht einmal begonnen wurde. Sie verfehlte die Spur in die Gasse, musste zweimal zurücksetzen, ehe sie in die Nacht entschwand. Sicher keine Fahrt zu einem Rendezvous, und wenn doch, dann nur um die Hitze, die sie nicht kennt, zu lindern.

Regen streicht jetzt durch die Gasse, schmiert das Grün des Daches ein und zeichnet braune Fäden auf das Blech. Die Wolken hetzen über das Dach, als litten sie an der gleichen seltsamen Eile der Roten. Abregnen, sich zerfetzen, auflösen und sich erneut zu ballen. Wie weit wohl das graue Wolkenmeer nach Westen reicht? Wo dort ist sein Quell, der Schlund, der es ausspeit, aus dem es quillt so ohne Unterlass?

11. Oktober 2000
Sonne über Südbayern meldet der Rundfunk bereits den ganzen Tag aus fensterlosen Studios. Die Wahrheit ist indes grau. Der Schnauzer sitzt in seiner Kanzel und doziert für seine Frau, die sich in die Haare greift. Ihr blonder Schopf füllt die Lücke über dem fedrigen Grün im Fenster. Die Tochter kommt hinzu. Er hält eine Scheckkarte mit Lichtbild in der Hand. Vielleicht der neue Führerschein, im neuen Format. Ist das das Thema, dass die Familie zum Leitwolf zieht?

Man muss oft weit reisen, um seinen Nachbarn kennenzulernen. Gestern beim Geburtstag unseres Sohnes lernten wir zwei junge Frauen aus der Gasse kennen. Die eine, ist die Nachfolgerin des Schusters, die andere ihre Nachbarin. Als die Nachfolgerin den Laden besichtigte, hauste der Schuster noch darin. Grauenerregend habe es dort ausgesehen, meinte sie, als sie seinerzeit den Laden besichtigte, um ihn anzumieten. Dem ist nicht zu widersprechen. Es war in der Tat eine Räuberhöhle. Von den Festen des Schusters ist noch zu sprechen. Mädel steht jetzt über dem Laden in dem sie wohnt. Eine Froschpfote teilt das Ä der Länge nach. Spreizt sich im offenen Bauch des Buchstabens mit kreisrunden gelben Zehen, ähnelt so auf den ersten Blick einer gestürzten Krone. Wurde hier der falsche Prinz geküsst, oder gerade erst zum Frosch verhext, um eine goldene Kugel zu Tage zu fördern? Sie macht in Latexdekoration, bizarre Hülsen für Feuerzeuge und ausgefallene Theaterdekorationen. Vor ihrem Schaufenster bleibt man stehen, um sich zu amüsiert zu wundern.

12. Oktober 2000
Sonne von links, Regenwolken von vorne. Das Gegenüber wechselt minütlich gleich einem Chamäleon seine Farben. Direkt gegenüber sind die Übervorhänge zurückgezogen, zuvor waren sie zu und waren den Scheiben weißer Grund. Ist die Mutter wieder zurück? Oder verlangte ihr Kadaver nach Schlaf?

Der Schnauzer besetzt seine Kanzel, spricht mit seinem Sohn, der im Hintergrund steht. Der Aaron grünt welkend vor sich hin. Eine Blüte hat sich nach links in die zweite Fensterhälfte geneigt.

Habe vom Zeitungsholen kommend der Alten aus dem Nebenhaus die Tasche bis zur Haustüre getragen. Sie lebt seit 92 Jahren, soviel Jahre wie sie zählt, im Viertel. Nur ihr linkes Bein, meint sie, glaube es sei ein Jahr älter. Deshalb mache es ihr solche Beschwerden. Aber es lasse sich halt leider von diesem Glauben nicht abbringen. Sie wohnt unterm Dach. Die Wohnung hat sie mit ihrer Familie nach dem Krieg auf die Trümmer des zerbombten Hauses gesetzt. Ein Zuschuss wurde ihr damals, weil sie Münchnerin war, verwehrt. Ja, meint sie, der Münchner hat eigentlich kein Recht mehr zu leben. Selbst das Schnaufen in München sei mittlerweile unbezahlbar. Sie ist die letzte aus ihrer Familie. Die anderen hat sie alle zum Friedhof hinaus begleitet. Es ist schon eine rechte Plag so alleine. Sie lacht. Aber es geht schon noch ...

13. Oktober 2000
Nach einem sonnigen Tag ein grauer Abend. Das Gegenüber schickt sich an, sich in der aufziehenden Nacht zu verbergen. Von Augenblick zu Augenblick zieht es sich in sich zurück. Verdunkelt sich, lässt seine Farben satter scheinen und atmet ein Grau, das sich dem Blick verbirgt. Schon zeigt sich Schwärze wo noch Farbe ist, Tiefe wo noch Fassade ist. Es kriecht in die Nacht, atmet sie ein und aus.

Gegenüber ist Licht im Zimmer der Mutter, seit Monaten wieder einmal. Ein Landschaftsbild mir direkt gegenüber. Davor die Rote, eine Decke aufhebend. Im linken Fenster ein runder Rücken. Langsame Bewegung. Die Mutter ist in der Tat zurück. Die Rote schüttelt ihr das Federbett auf. Schickt sie, sie zum rechten Fenster, trägt an ihr vorbei das Federbett in die Ecke. An ihrer Gestik erkennt man, dass die Mutter schwer hört. Es dauert bis sie ins Eck schlurft. Jetzt dreht sie mir den runden Rücken zu, lässt sich offenbar in einen Sessel fallen, der mit der Decke gepolstert wurde, und entzieht sich meinem Blick ins rechte Eck.

Sobald das Haus zur Gänze in Nacht getaucht ist, wird die Rote ins Zimmer zurückkehren, die Vorhänge schließen und das Licht löschen.

14. Oktober 2000
Nacht. Die Mutter schläft, die Vorhänge sind geschlossen. Links oben beim Leblosen ein roter Fetzen Vorhang. Gelbes Licht rändelt den Stoff nach oben und zur linken Seite. Im rechten Haus die Unscheinbaren, ihre Gaube ist erleuchtet.

Unglaubliche Veränderungen sind geschehen. Die Gliederpuppe ist aus dem Fenster verschwunden. Nur das Geschläuch der Wasserpfeife ragt in die rechte Scheibe. Wird jetzt etwa gezeichnet?

Noch aufrührender: der Mond auf rotem Grund, dieser verblichene Laternenrest eines St.Martinszug, ist von der Scheibe genommen. An seiner Stelle blickt mich eine Sonne an. Gelb vor blauen Grund. Ein neues Laternchen? Jedenfalls wirkt es plastisch, als wäre es eine Lampe. Es ist eine bedrohliche Sonne, die mich da in der Nacht anscheint.

Darunter lümmelt die Tochter des Schnauzers auf der Couch und beobachtet die rechte Ecke. Steht dort vielleicht der Fernseher?

Ich blicke über den Bildschirmrand meines Computers, sehe mich im Spiegel meiner Scheibe. Daneben hackt Ruth auf die Tasten des Chats. Zeit, mein rotes Rollo fallen zu lassen.

15. Oktober 2000
Die Nacht erhellt Abweichungen. Licht in der linken Gaube des Leblosen. Der rote Vorhang fehlt. Ist er zur rechten Seite gezogen oder abgenommen worden? Eine Tischplatte lehnt an der Wand der Gaube. Sie erinnert mich an eine Zeichenplatte. Nun macht auch das Scherengestell, dass seit Wochen im Fenster steht, Sinn. Es muss eins der Böcke zur Platte sein. Erleuchtet auch die beiden Gauben, die in meinen rechten Blick rücken, sobald ich mich vorbeuge. Erleuchtet und leer. Weiße Wände pur. Ganz links in der Doppelgaube noch ein Schattengitter, dass sich bei näherem Hinsehen als Tafelkalender erweist. Die Zahl 2000 und das Schema des Wochenrasters verraten es mir.

Ich freue mich über meinen scharfen Fernblick. Darüber gehen die Lichter beim Leblosen aus. Gewiss, er muss hinaus in die Nacht. Im Schatten Leben aus den Lebenden trinken. So unerkannt weilt er weiter unter dem Dach mitten unter uns.

16. Oktober 2000
Goldener Oktober über der Stadt. Mediterranes Regen auf den Straßen. Einige Narren haben ihre Leibchen und grässlichen Shorts hervorgekramt und laufen halbnackt durch die Gegend. Augenqual.

Bei den Unscheinbaren zeigt sich die Laternensonne im Fenster im Gegensatz zur Nacht auf gelben Papier. Die Gliederpuppe ist nicht an ihren Platz ins Fenster zurückgekehrt, an ihrer Stelle steht jetzt ein weißer Porzellanzylinder.

Für einen kurzen Augenblick zeigte sich die Rote heute Mittag im Fenster der Mutter und winkte über die Gasse zur Nachbarschaft. Ihre Haare wirkten im Sonnenschein wie ein Gespinst feuriger Kupferfädchen. Sie hatte einen blauen Schurz vorm Leib. Hektischer Hausputz, Gardinenzupfen und Lüften. So wie jeden Werktag.

17. Oktober 2000
Tiefe Nacht. Nur die trübe Neonschüssel wirft fahles Licht aufs Gegenüber. Lässt die Ziegel in sattem Gelb scheinen und den Putz daneben in rötlichem Grau. Von der nahen Kreuzung dringt ab und an das Geräusch vorbei rollender Autos in die Gasse. Ansonsten ist Stille. Meine Tastatur klappert, ohne diese Stille zu durchbrechen ...

18. Oktober 2000
Nacht. Eine warme Herbstnacht, trotz des Regens. Die Unscheinbaren haben gerade das Licht gelöscht. Es war ein langsames Erlöschen. Nicht der harte Schnitt, in dem sich sonst das elektrische Licht verliert. Beim Leblosen schimmert blaues Fernsehlicht aus der Doppelgaube. Auch bei den Unscheinbaren flackert im nachtblauen Fenster Fernsehlicht. Erlischt, zurück bleibt die schwarze Scheibe. Das Fenster daneben ist graublau, der Widerschein des herabgelassenen Rollos.

Ich sitze am linken Computer und sehe auf die Stuckaturen des Nebenhauses meines Gegenübers, die die Fensterstürze zieren. Sie fielen mir heute bereits auf der Straße wieder einmal auf. Jetzt wirkt das Gesicht unter dem Dachsims noch grimmiger als am Tag, während der Engel eine Etage tiefer noch lieblicher scheint. Gut, dass ich den grimmigen Kopf dieses Hausgeistes nicht von meinem Arbeitsplatz aus sehe.

Der Leblose hat seinen Fernseher ausgeschaltet. Nun bläken mich seine nachtschwarzen Fenster ebenso an, wie die übrigen Fenster meines Gegenübers. Zeit, das rote Rollo zu schließen.

19. Oktober 2000
Zum ersten Mal, seit ich mit diesem Experiment begann, spüre ich Unlust, den Blick auf das Gegenüber zu beschreiben. Obwohl mir die merklich früher werdenden Abende Einblicke gewähren, die mir der Sommer vorenthält. Die Mutter der Roten ist zu Bett gebracht. Die Unscheinbaren haben, wie ich heute von meinem Stiegenhaus aus sah, die Gliederpuppe in den Rahmen zwischen die beiden Fenster der Doppelgaube gerückt. Und der Leblose hat den vermissten roten Vorhang wieder vorgezogen.

In der Studentenetage wird nach frühabendlichen Fernsehkonsum studiert. Und in der Gasse suchen Heimkehrende Parkplätze für ihren Wagen. Sie werden lange um den Stock kreisen oder in Einfahrten auf entstehende Lücken lauern. Ein Spiel, das gelegentlich auch mehr als eine Stunde währen kann. Trotzdem werden sie morgen früh wieder in ihr Auto steigen und den erlisteten Parkplatz ohne Not aufgeben. Es muss ein unglaublich spannendes Spiel sein ...

20. Oktober 2000
Was für ein Datum, zu diesem milden Abend. Die pure Zahlenmagie. Da muss ja was in die Welt treten.

Ich blicke auf mein Gegenüber, nehme die Computerbrille ab, um die Farben unverfälscht zu sehen. Süße Feuchte, schönstes Herbstlicht weht durch die Gasse. Dieses sanfte blauende Grau, das den Duft der Erde, den Hauch der Fülle und des Vergehens mit sich trägt. Dieser die Sinne berauschende lichte Duft, zu dem ich mich niederlegen möchte in dunkles Gras und buntes Laub, und meine Hände auf die Erde lege, mich mit den Fingern in ihr verkralle, und Sterben, die Idee des Sterbens, mich wie pures Glück anmutet.

Das ist in die Welt getreten, wie zu jedem Herbst. Ich atme tief, schwelge in diesem satten Odem, bin berauscht von Herbst. Vom Herbst, diesem satten Weib, dieser lüstern feuchten Buhlin, dieser reifen Traube, die mich nährt, um mich zu verschlingen ...

Das Gegenüber ist unverändert, nur ein wenig mild entrückt.

21. Oktober 2000
Altweibersommergespinst weht durch die Gasse. Die Sonne ist weit in den Süden gerückt. Bald wird sie noch tiefer in den Süden rücken und des Abends am Ende der Straßenschlucht verglühend in die Winternacht stürzen.

Sonnige Herbststimmung lässt mich die Unbeweglichkeit des Gegenübers wie milde Zeitlosigkeit empfinden. Es ist, als würde ich von einer Höhe aus weit ins Land blicken, auch wenn mein Blick nur ein gutes Dutzend Schritt weit über die Gasse reicht. So suche ich die Dachkante, die mir heute zum grünen Hang wird und blicke in den Himmel, in das Wehen der Föhnwolken und erfreue mich an den sonnenbeschienenen Kaminen. Später sommerlicher Abendglanz zu herbstlichem Spätnachmittag.

Die Sinne verwirren sich. Das Gespinst ist verweht.

22. Oktober 2000
Abenddunkel. Ich zeichne Gänseblümchen. Lausche dem Hörfunk, reden über junge deutsche Literatur ... Mein Blick schweift nach links. Ich sehe in die hell erleuchtete Doppelgaube des Leblosen. Licht aus seiner Lampenschüssel, verwandelt den leeren Raum in ein Aquarium. Er schwimmt.

Gewiss er schwimmt. Durchs kupferbemäntelte Dachgeschoss, von einem Zimmer zum anderen, die schwach beleuchtet sind. Tiefgrün schattig die mittlere Gaube mit dem grünen Palmengespinst im Fenster. Hier wird er wahrscheinlich in die Tiefe tauchen, um prustend im Nebenzimmer wieder nach oben zu treiben. Im Schein seines roten Vorhanges Sonnenuntergang erleben, sich auf Parkettstrand fläzen.

Indessen hat bei den Unscheinbaren die nachtschwarze Sonne, ans Fenster geklebt, ihre nächtliche Reise angetreten. Senkrecht ragt der Galgen einer lichtlosen Halogenlampe, wie eine Schöpfkelle ins Fenster. Licht steigt aus der Tiefe auf, schlägt Schatten zur Decke. Würde ich sie sehen, die Unscheinbaren, dächte ich, sie erklimmen Berge im Morgenlicht.

Nebel zieht in die Gasse und befeuchtet das Neonlicht.

23. Oktober 2000
Habe mein fertiges Manuskript in der Sonne durch die Gasse zum Verlag getragen. Später die obligatorische Arturo Fuente, diesmal im Cafe Roma. In der Mitte des Raumes sitzend, die Blicke um mich genießend. Ein wonniger Tag.

Der Leblose schwimmt wieder in seinem Aquarium. Grünes Licht vor schwarzer Nacht. Seinen Strand, zwei Zimmer weiter hat er heute nicht beleuchtet. Dafür ist sein Tieftauchbecken daneben angeschimmert. Die Mutter der Roten schläft darunter. Im Fenster und im Haus daneben, schmökert der Schnauzer bei Licht auf seiner Couch.

Ein satter Herbsttag ist in tiefe Nacht gestürzt. Satte Erschöpfung ...

24. Oktober 2000
Unter der wasserblauen Glaskugel des Abendhimmels, glimmt das Gegenüber im Widerschein der Lichter seines Gegenübers verwunschen. Verwunschen und entrückt in seiner Bewegungslosigkeit. Ein Licht in der Gaube beim Leblosen mit dem roten Vorhang ohne roten Vorhang davor, ein Licht bei den Unscheinbaren. Hintergrundlicht aus der Tiefe beim Schnauzer. Ansonsten dunkle Fensterlaibungen.

Schwarze Regenwolken ziehen auf. Schneller Wetterwechsel.

Jetzt glimmt beim Leblosen die grüne Rauhglasleuchte in der Doppelgaube auf. Wird allmählich heller. Der blaue Kelch samt Kerzenleuchter im rechten Fenster entleeren die Leere des Zimmers noch mehr. Vielleicht ist es doch kein Aquarium dieser Raum, in dem er plätschert. Womöglich ist er mit seiner eigenen Nekropsie beschäftigt, plätschert in seinem geöffneten Bauchraum mit den Sekreten seiner Fäulnis. Jedenfalls wäre das Licht auch hierfür passend, erinnert es mich doch an den Schein alter Operationslampen. Die sterile Kälte der aufziehenden Nacht gibt ihr übriges hinzu.

Fünf Tage ohne Telefon. Abgeschnitten. Ärger grollt in meinem Leib, schwarze Gedankenblasen steigen mir ins Hirn. Hilfloser Zorn.

Das Gegenüber verschwindet mit diesen Zeilen mehr und mehr in Dunkelheit. Die blaue Glaskugel des Himmels hat sich zu einem tiefvioletten See verwandelt, der die Stadt bedeckt.
Soll sie doch absaufen ...

25. Oktober 2000 Ein sonniger Tag. Wie soll es auch anders sein, wo Ruth und ich uns heute seit 30 Jahren kennen. Ein flüchtiger Blick auf das südlich beschienene Gegenüber. Italienisches Licht. Beschauliche Stille, herbstliche Fülle ausstrahlend. Wenig Bewegung. Beim Schnauzer steht das Oberlicht auf. Darunter eine einsame Blüte des Aarons. Der Wind riecht nach Meer. Meeresbriesen wehen. Der Anker ist gelichtet. Wind bläht unsere Segel. Unser Schiff ist mit Liebe beladen. Welch süße Fracht. Wir nehmen Fahrt auf, die nächsten 30 Jahre zu durchschiffen.

26. Oktober 2000
Eispalast. Leichter Nebel und Schnürregen verwischen im Licht der aufziehenden Nacht den Blick. Ermüdendes Stahlgrau, das mir das Gegenüber entrückt. Der Schnauzer hat sein gefiedertes Grün im linken Fenster gegen einen Farn vertauscht. Der Leblose lebt lose mit geöffneten Eingeweiden in seinen leeren Räumen bei Aquarium- und Strandbeleuchtung.

Die Rote hat den Vorhangspalt wieder erweitert. Eine klaffender schwarzer Keil. Es fehlt nur noch, dass das Gesicht der Mutter aus dem Dunkel auftaucht. Zerknittert, vergilbt, mit trüben Augen und wirrem Haar klotzte es mich an. Ruht mein Blick länger auf dem Spalt, meine ich gar, sie im Hintergrund zu sehen. Vor Jahren stand sie im gleichen Zimmer vor ihrem lodernden Ölofen. Die Flammen schlugen bis zur Decke. Dichte Rauchschwaden hingen binnen Sekunden über ihren Kopf. Sie stand da, starr und starrte auf die Flammen. Doch was tat sie dann? Ich weiß es nicht mehr genau. Ich sehe sie nur noch wie Paulinchen aus dem Struwwelpeter zum Fenster wanken, mit erhobenen Armen. Flammte es noch hinter ihr? Egal, sie riss das Fenster auf. Stand eine Weile hilflos im Raum. Das Feuer war erloschen. Dann verließ sie das Zimmer. Danach sah ich sie viele Wochen nicht mehr. Die Rote hatte sie wahrscheinlich in ein Heim gefahren. Nur kurz, wie ein Kind zu Ferien bei den Großeltern, weilte sie seitdem bei ihrer Tochter.

Womöglich hat sie wieder Ferien vom Heim. Jedenfalls scheint sie noch da zu sein. Die zugezogenen Vorhänge direkt gegenüber lassen es mich glauben.

27. Oktober 2000
Nur schwach sind die gelben Ziegel über die dunkle Gasse hinweg zu sehen. Das Dach flieht in dunkle Nacht. Hervorstechend das Zimmer des Schnauzers, obgleich nur in fahlem Gelb vom Lüster erleuchtet.

Jemand liegt auf dem Sofa und blickt unbewegt in die rechte Ecke. Wer es sein könnte, verhüllt der Farn. Ich sehe die müden Funzeln über den Lampenschalen des Lüsters. Womöglich ist dieser Biedermeierverschnitt eine Hinterlassenschaft des Vormieters. Es war ein großer Kahlkopf mit einer Riesenfrau. Einmal die Woche spielten sie mit Gästen Rommé in dem Zimmer. Der Tisch stand dort, wo jetzt das Knie des Unerkannten in den Raum ragt. Zu Weihnachten stellten sie einen Weihnachtsbaum, der vom Boden bis zur Decke reichte in die rechte Ecke, in die nun lümmelnd gestarrt wird. Dann starb der Kahlkopf. Kurz darauf zog seine Riesenwitwe aus der Wohnung.

Es war eine eigene Gemütlichkeit, den beiden in ihrem immergleichen Trott zuzuschauen.

28. Oktober 2000
Kurz vor Mitternacht. Mondlose Nacht. Klar das Gegenüber, scharf gezeichnete Ziegel, harte kurze Schatten heben die Stuckaturen stärker als am Tage hervor. Das Gegenüber rückt dem fahlen Licht der Neonschüssel entgegen. Fühlt sich von ihm geschmeichelt wie manche Frau im Licht der Nacht. Trotz scharfer Konturen, ist es ein graues Kätzchen in der Nacht. Dabei kann es sich im Gegensatz zu mancher Nachtschwärmerin auch bei Tage sehen lassen.

Wenn ich mich aufrichte, sehe ich im rechten Haus durchs Oberlicht eine rubinrote Lampe leuchten. Von hier aus wirkt sie wie eine Narrenkappe. Könnte aber auch ein indianischer Vogel sein, oder eine Blüte mit spitzem Kelch. Eine prächtige Laterne in dieser mondlosen Nacht. Dunkle und helle Punkte schmücken ihre Bögen, täuschen Glitzern vor. Es ist ein Vogel. Gewiss, es ist ein Vogel. Sieh doch, trägt er nicht einen Traum im Schnabel.

Oben in den linken Gauben reißt der Leblose an seinem geöffneten Leib. Schlurft mit heraushängendem Gedärm durch seine leeren Räume.

29. Oktober 2000
Ein Tag mit 25 Stunden. Und der Computer saugt die Stunde mehr auf wie ein Schwamm. Dunkelheit. Die Nacht hat sich heute beeilt. Dafür ist sie weicher als die letzte. Nebelhauch entrückt das Gegenüber. Kein Licht mehr in den Fenstern. Der lange Tag ist vorüber. Ruth und ich sitzen vor den Monitoren. Unser Spiegelbild in der dunklen Scheibe. Durch uns scheinend die andere Seite.

Wir rauchen die letzten Zigaretten.

Ich denke an die Rauchentzüge des Schusters. Wie hat er getönt und geraucht. Mit Nikotinpflastern bepflastert, sprach er darüber wie leicht das Aufhören ist. Als er schmal und gebrechlich war, hatte er es endlich geschafft ... auf das Nichtrauchen zu verzichten.

Eigentlich wollte ich heute den Leblosen meucheln lassen. Nun ja, vielleicht wird er es zu einem anderen Tag tun.

30. Oktober 2000
Dunkle Nacht. Gegenüber kein Licht. Die Laterne vor meinem Fenster fast ohne Widerschein. Gespenstisch das Gegenüber. Das rechte Haus nur schemenhaft. Das linke wirkt fern und blass. Die Mörtellinien der Ziegel tiefschwarz. Die Ziegel scheinen leer, nicht gelb, nicht grau, nicht da. Die Fassade nur noch von ihren Schatten getragen und gehalten. Ein Geisterhaus. Böse klaffend der Vorhangspalt. Für einen Moment glaubte ich, der Vorhang habe sich bewegt. Hat einer der Geister, die dort durch die Etage huschen, seinen Kopf dagegen gelehnt?

Ja. Blicke ich länger dort hin, sehe ich ihn im Fenster stehen und in die Gasse starren. Nein es sind mehrere Geister, die sich übereinanderlehnen, die Köpfe aneinander drängen, zu mir herüberschauen, und mir das Licht neiden, unter dem ich sitze. Ich werde mich ihren Blicken entziehen und das rote Rollo schließen.

31. Oktober 2000
Das kann nur an Halloween liegen. Am hellichten Tag steht der Leblose im Fenster seiner Gaube. Nein, Jack mit der Glut könnte es ebenso sein. Rote Haare, irischer Pullover, trinkt Bier aus der Flasche. Nein, der Leblose hat keine roten Haare. Die hat nur die Rote Gegenüber. Ein zweiter Blick und das Fenster ist wieder leer. Doch Halloween. Jack-O'Lantern zeigt sich ...

Nachts durch nieselnden Nebel nach Hause geeilt, in die warme Gemütlichkeit meiner Wohnung. Jetzt zeigt sich mir beim Leblosen, was ich zuvor bei Tag auch hätte sehen können: die Wohnung wird renoviert. Geweißelt und dekoriert. Der rote Vorhang ist verschwunden, ein Stehlampenschüsselstrahler wurde ins Fenster gerückt ...

Doch das geschieht sicher nicht für neue Mieter. Jedenfalls ist es nur diese Nacht, wo sich die Toten unter die Lebenden mischen können, oder dürfen. Und nur an diesem Tage mag ein Lebloser seine Aufträge fürs kommende Jahr verteilen, auf dass er weiter unbehelligt weilen kann. Und wahrscheinlich wird er jetzt, während die Farbe an den Wänden trocknet, durch die Gassen rasen, um seinen Durst nach Leben zu stillen.

Die Studenten schauen sich die Börsennotierungen im Teletext an. Die Rote ist mit ihrer Dunkelheit alleine. Und die Unscheinbaren sitzen im unscheinbaren Schein einer Leuchte. Spot von rechts.